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Mittwoch
09.05.2012

Das Schweizer Sportfernsehen SSF, nach einem umstrittenen Bakom-Entscheid seit Tagen in den Schlagzeilen, verzichtet auf einen Must-Carry-Status und gibt bekannt, dass der Sender weiterhin analog und digital empfangbar sein werde.

«Da das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) in den vergangenen Jahren den Must-Carry-Status entgegen dem Willen des Gesetzgebers immer weiter aushöhlte, ist aus dem Förderungsartikel ein Diskriminierungsartikel entstanden», schreibt das SSF in einer Medienmitteilung vom Dienstag. «Das SSF konnte sich per Ende April mit der UPC Cablecom bilateral über eine Weiterführung der bisher durch die Must-Carry-Verfügung geregelten Zusammenarbeit einigen. Damit ist sichergestellt, dass das SSF auch in der kommenden Sportsaison 2012/2013 Meisterschaften und Wettkämpfe aus dem Schweizer Rand- und Breitensport im analogen wie auch im digitalen Fernsehen verbreiten kann.»

In den vergangenen drei Jahren hat sich das Schweizer Sportfernsehen beim Zielpublikum der Sportinteressierten eine beachtliche Stellung erarbeitet. Marktanteile von ausgewählten Sportübertragungen von bis zu acht Prozent belegen die Konkurrenzfähigkeit des vielfältigen Sportprogramms nach Meinung seiner Macher und können sich durchaus mit Werten von etablierten Sendern wie SF 2 oder 3 Plus messen. Zum andern beweise die enge Kooperation mit über 20 Sportarten und -verbänden, dass ein TV-Fenster für den Schweizer Rand- und Breitensport einem echten Bedürfnis entspreche.

Die Verantwortlichen des SSF zeigen sich sehr erfreut, «dass dank der bilateralen Einigung mit der UPC Cablecom diese wichtige Aufgabe für den Schweizer Sport weiterhin im analogen und digitalen Fernsehen gewährleistet werden kann». Dies um so mehr, als der vom Gesetzgeber im RTVG als «Nichtdiskriminierungsartikel» neu geschaffene Must-Carry-Status gerade ins Gegenteil gekehrt worden sei und letztlich private, nicht subventionierte Initiativen im Fernsehmarkt definitiv abwürge.