Das Hamburger Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» sondiert das helvetische Terrain: Am 25. Juni erscheint es mit einer Schweizer Split-Ausgabe - vorerst einmalig und in einer Auflage von 50 000 Exemplaren. Bisher wird das Nachrichtenmagazin in der Schweiz knapp 20 000-mal pro Woche verkauft. Geplant sei zunächst nur ein einziger Split, wie Ute Miszewski, Sprecherin des Spiegel-Verlags, am Mittwoch eine Meldung von persönlich.com bestätigte. Der Verlag will sich anschliessend Zeit nehmen und die Schweizer Split-Ausgabe sorgfältig auswerten.
Zwischen dem Spiegel-Verlag und dem Zürcher Medienunternehmen Tamedia habe es Gespräche über dessen Nachrichtenmagazin «Facts» gegeben, sagte Miszewski zu einem Bericht der «NZZ am Sonntag». Bereits am 21. Mai sagte dazu Karl Dietrich Seikel, der im Verwaltungsrat der Tamedia sitzt, gegenüber dem Klein Report: «Wir reden immer mal wieder über `Facts`». Seikel war langjähriger Geschäftsführer des «Spiegel» und mit der Materie bestens vertraut. Sybillinisch fügte er an: «Es kann sein, dass wir das an der nächsten Sitzung besprechen, aber ich glaube es eher nicht.»
Bei Tamedia hiess es am Mittwochabend auf Anfrage der SDA, die Gespräche würden derzeit nicht fortgeführt. Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer bestätigte die Gespräche, wollte sich aber nicht über Details äussern. Tamedia werde nun beobachten, wie sich die Situation entwickle. Von einer einmaligen Ausgabe bis zum regelmässigen Split sei es ein langer Weg, sagte Zimmer weiter. Man würde die Lage im Auge behalten und analysieren.
2006 machte die Unternehmensgruppe Spiegel-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG laut Hochrechnung 332 Millionen Euro Umsatz. Das bedeutet eine Steigerung von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Spiegel-Gruppe beschäftigt über 1250 Mitarbeitende in Redaktionen, Dokumentation und Verlagsabteilungen.
Mittwoch
06.06.2007