Der Datenschutz ist der Bevölkerung in der Schweiz wichtig: Drei Viertel sorgen sich um ihre Daten im Internet. Neun von zehn pochen auf Datenschutz in Unternehmen und Verwaltungen. Für ein Fünftel ist die Privatsphäre nur ungenügend geschützt. Dies geht aus der ersten repräsentativen Umfrage zum Datenschutz in der Schweiz hervor, die von Privatim, der Vereinigung der schweizerischen Datenschutzbeauftragten, zum 3. Europäischen Datenschutztag vom 28. Januar in Auftrag gegeben wurde.
26 Prozent der Befragten erachten es als sehr wichtig, 52 Prozent als wichtig, was mit ihren Daten im Internet geschieht. Am bedeutendsten ist der Internet-Schutz gemäss der am Dienstag in Zürich vorgestellten Studie den 15- bis 34-Jährigen. 22 Prozent finden es sehr wichtig und 69 Prozent wichtig, dass Unternehmen und Verwaltungen persönliche Daten schützen. Den Deutschschweizern (92 Prozent) ist der Datenschutz wichtiger als den Romands (85 Prozent). Insgesamt wurden im Januar telefonisch 1006 Personen in allen Schweizer Regionen befragt.
Generell erachtet knapp ein Fünftel (18 Prozent) den Datenschutz als ungenügend, 15 Prozent geben an, von Datenmissbrauch betroffen gewesen zu sein, was die Datenschützer als «beunruhigend» erachten. Laut Privatim-Präsident Bruno Baeriswyl, Datenschutzbeauftragter des Kantons Zürich, beschweren sich Betroffene vor allem über die Weitergabe ihrer Daten. Die Umfrage widerlege, dass sich die Bevölkerung nicht um ihre persönlichen Daten sorge und Eingriffe in die Privatsphäre weiter zulasse, so das Fazit von Baeriswyl.
Der zum Ausdruck gekommene Wunsch nach Datenschutz sei für ihn überraschend, ebenso das grundsätzliche Vertrauen speziell in die öffentlichen Institutionen. Gleichzeitig bestehe aber eine deutliche Diskrepanz zwischen dem Wunsch nach gutem Schutz und einer Sorglosigkeit, insbesondere beim Umgang mit privaten Daten im Internet, so Baeriswyl. Als Beispiel nannte er Social-Networks wie Facebook oder Myspace.
Dienstag
27.01.2009