Das Bundesamt für Statistik hat am Mittwoch die Studie «Kinolandschaft Schweiz 2005» veröffentlicht. Sie weist unter anderem nach, dass knapp ein Drittel aller erwachsenen Schweizer nie ins Kino geht. Obwohl die Schweiz, wie letzte Woche auch der Preisüberwacher monierte, punkto Kinobillette ein Hochpreisland ist, machten die Ausgaben für Kinobesuche nur 0,07% des Budgets eines durchschnittlichen Privathaushaltes aus. Die übrigen Freizeit- und Kulturaktivitäten schluckten im Schnitt 6,4% der Ausgaben.
Ein Viertel aller Schweizer über 14 Jahre geht regelmässig ins Kino, knapp 40% gelegentlich. Erwartungsgemäss sinkt die Frequenz mit dem Alter. Von den bis 24-Jährigen gehen 96,5% mindestens einmal jährlich ins Kino, bei den über 75-Jährigen nur noch 20%. Punkto Bildungsniveau variiert die Häufigkeit weniger deutlich: Von den Sekundarschul- und Hochschulabsolventen gehen um die 80% mindestens ein Mal pro Jahr Filme gucken, von den Real- und Berufsschulabgängern um die 60%. Erwartungsgemäss sind Kinobesuche im Winter etwa doppelt so häufig wie im Hochsommer (450 000 im Dezember, 200 000 in Juni/Juli).
Wider Erwarten zeigt die Statistik hingegen einen gewissen Trend weg vom Blockbuster: Galten 2003 noch 29,7% aller Kinogänge einem Top-Ten-Film, waren es 2004 nur noch 23,9%. Dennoch verteilten sich die Hälfte der Kinobesuche auf die 30 erfolgreichsten Filme. Die Eintrittspreise sind wiederum leicht gestiegen, ebenso wie in den 5 Jahren zuvor: von durchschnittlich 14.28 Franken 2004 auf 14.37 Franken. Auf dem Land kostet ein Billett im Schnitt 12.90 Franken, in mittelgrossen Städten 13.90 Franken und in grossen 14.60 Franken. Seit 1995 entspricht die Erhöhung der Eintrittspreise in etwa der Zunahme der Zahl der Kinobesucher. In den 25 Jahren davor dagegen sanken die Zuschauerzahlen, während die Preise erhöht wurden. Die Studie erklärt das mit dem Aufkommen von Ersatzangeboten wie Video und durch zusätzliche TV-Sender. Siehe auch: Preisüberwacher nimmt hohe Schweizer Kinopreise unter die Lupe
Mittwoch
27.07.2005