Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) will eine neue Messmethode, nachdem die Ratings in den Keller sinken. Es brauche eine neue «Währung» für die Publikumsnutzung, findet Hansruedi Schoch, Leiter Abteilung Programme. «Die Nutzungsdauer als gemeinsamer Nenner kann eine Lösung sein», glaubt Schoch, wie er gegenüber der Zeitung «Sonntag» sagte. Wie diese aussehen soll, sei international ein Thema, schwurbelt er weiter.
Schoch reagiert damit auf Medienberichte, wonach das SRF an einem Quotenschwund leide. Von Krisenstimmung am Leutschenbach könne aber keine Rede sein, sagt der Kadermann: «Die Tendenz über die letzten Jahre sieht so aus, dass wir im Jahresdurchschnitt immer einen Marktanteil zwischen 32 und rund 34 Prozent hatten.» In der langfristigen Zeitachse gebe es aber in der Tat einen leichten Rückgang: «Das bereitet keine Freude, aber die stärkere Fragmentierung betrifft die ganze Medienwelt», argumentiert er. Obwohl das ganz und gar nicht für alle Mediensegmente der Fall ist, muss hier der Klein Report ergänzen. Schochs Analyse: «Wir müssen noch mehr um jedes Stück des Marktkuchens kämpfen.»
Das SRF werde künftig «sicher noch mehr Akzente setzen, auch mit flexibleren Sendeplätzen». Die Sendestruktur sei noch recht starr. Zurzeit würde alle Sendungen überprüft - «auch Benissimo». Eine neue Tendenz würden Themenshows wie «Alpenrose» sein, sagte Schoch weiter.