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Donnerstag
02.04.2009

Die sechs Programme von Schweizer Radio DRS (SR DRS) erreichten 2008 durchschnittlich 2,9 Millionen Hörerinnen und Hörer (Reichweite von 64 Prozent), dies sind leicht mehr Hörer als im Vorjahr (+0,7 Prozent). Der Marktanteil sank um 0,3 auf 64,2 Prozent. Insgesamt hörten die Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer 2008 durchschnittlich sechs Minuten länger Radio als im Vorjahr, nämlich 123 Minuten pro Tag. Unter dem Strich produzierte Schweizer Radio DRS im Jahr 2008 rund 55 000 Stunden Radio, mit DRS 4 News soviel wie noch nie. Finanziell fuhr Radio DRS 2008 einen Verlust von 5,3 Mio. Franken ein. Fürs laufende Jahr ist ein Verlust von 5,2 Mio. Franken budgetiert. 2011 will die Sendergruppe wieder schwarze Zahlen schreiben.

Zudem baute SR DRS seine interaktiven Angebote aus, etwa mit der Handy-Plattform DRS Mobil, der neuen Volksmusik-Plattform VxM.ch oder mit Musik-Podcasts. Selbstverständlich bleibe das Radioprogramm das Kernangebot von Schweizer Radio DRS, sagte Radiodirektor Walter Rüegg am Donnerstag anlässlich der Jahresmedienorientierung in Zürich. Dass sich die Nutzungsgewohnheiten des Publikums verändern, sei jedoch eine Tatsache, mit der sich SR DRS bereits seit geraumer Zeit beschäftige.

So wurde 2008 der legendäre Landessender Radio Beromünster in Pension geschickt. Nach 77 Jahren endete somit in der Deutschschweiz das Mittelwellen-Zeitalter. Im Rahmen einer Informationskampagne propagiert SR DRS die neue Verbreitungsart Digitalradio (DAB+). Der Anteil jener Hörerinnen und Hörer, welche die DRS Musikwelle auf Digitalradio empfangen, habe sich gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2008 mehr als verdoppelt. Der Verkauf von Digitalradios sei auf über 200 000 Geräte angestiegen.

Bis Ende 2009 werden namentlich in der Ostschweiz sowie in einigen Gebieten der Innerschweiz noch Optimierungen vorgenommen. Im Herbst 2009 werden in den Agglomerationen Zürich, Bern und Basel zwischen zehn und zwölf Privatradios sowie drei weitere Programme der SRG aufgeschaltet. Das Medium Radio könne optimistisch in die Zukunft blicken, findet Walter Rüegg. «Es bietet Vielfalt und Qualität - damit profiliert es sich auch im Internetzeitalter.»