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Dienstag
27.04.2004

Die «Schweizer Monatshefte», eines der wichtigsten Kulturjournale der Schweiz, kehren zur alten Rechtschreibung zurück. Herausgeber Robert Nef bestätigte am Dienstag einen Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Es handle sich dabei nicht um einen Werbegag. «Wir sind fest entschlossen, das durchzuziehen.» Das jüngste Heft befasse sich sehr ausgiebig mit der Frage, und es sei für die Monatshefte wichtig, «eindeutig Stellung zu beziehen». In einem Beitrag schreibt Nef, zentral sei die Frage, ob es denn Aufgabe des Staates sei, die Rechtschreibung verbindlich festzulegen. «Es wird in dieser Ausgabe der Schweizer Monatshefte nicht für die orthographische Anarchie geworben.» Die beste Option sei aber ein Übungsabbruch in Verbindung mit einer «grosszügig bemessenen intertemporalen Toleranzfrist». Darum plädiere der Verlag «für ein Time-out und für einen schrittweisen Ausstieg, und wir möchten darüber eine echte Auseinandersetzung eröffnen».

Die von Anfang an umstrittene Rechtschreibreform wurde 1996 beschlossen und auf den 1. August 1998 eingeführt. Nach einer Übergangszeit, in der auch die alten Regeln nicht als falsch gelten, wird sie zum 1. August 2005 endgültig in Kraft treten.