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Sonntag
05.06.2005

Lukas Bärfuss ist Dramatiker des Jahres 2005. Die Jury der Mülheimer Theatertage zeichnete den Schweizer Autor nach öffentlicher Diskussion in der Mülheimer Stadthalle für sein Stück «Der Bus (Das Zeug einer Heiligen)» aus. Auch die Publikumsstimme konnte Bärfuss für seinen «Bus» verbuchen. Bärfuss erhält ein Preisgeld von 15 000 Euro. In den Mittelpunkt seines Stücks rückt Lukas Bärfuss ein junges Mädchen, das nach Tschenstochau zur Schwarzen Madonna fahren will, aber irrtümlich in den falschen Bus steigt. Als der Fahrer bemerkt, dass er eine blinde Passagierin hat, beginnt er, sie zu drangsalieren, ohne dass ihr die anderen Fahrgäste zur Hilfe eilen.

Drei der fünf Juroren sprachen sich für Lukas Bärfuss aus. Gleichzeitig fanden Dea Loher mit dem Sozialdrama «Das Leben auf der Praça Roosevelt» und Fritz Katers Arbeitslosenstück «3 von 5 Millionen» viel Anerkennung. Peter Handke war mit seinem «Untertagblues» eingeladen worden. Der Büchner-Preis-Träger nahm auf eigenen Wunsch nicht am Wettbewerb teil. Der Mülheimer Dramatikerpreis feiert in diesem Jahr sein 30-Jahre-Jubiläum. Zu diesem Anlass wurde das Preisgeld auf von 10 000 auf 15 000 Euro erhöht. Siehe auch: Mülheimer Dramatiker-Preis an Elfriede Jelinek