Eine krude Geschichte: Hanna, ein Mädchen im Teenageralter (16), wird von ihrem Vater (Eric Bana) zu einer perfekten Killerin ausgebildet, irgendwo abseits der Zivilisation. Sie will die Welt kennen lernen und bekommt es mit einer Agenten-Drahtzieherin (Cate Blanchett) zu tun, die Killer auf das Girlie hetzt.
«Hanna» heisst der Brutalo-Agenten-Actionfilm, in dem der Schweizer Jungstar Joel Basman in zwei, drei Szenen im Skinhead-Outfit als Gehilfe eines schwulen Killers agiert. Der internationale Streifen ist ein Machwerk zwischen Psychothriller und -drama, Agentenaction und diffusen Märchenanleihen (Kinostart: 26. Mai). Der Klein Report traf den Zürcher Jungstar Basman («Sennentuntschi», «Cannabis») im Sony-Headquarter in Zürich.
Der Schauspieler mit israelischen Wurzeln wirkte aufgeräumt, verhalten gesprächig, aber aufmerksam. Wie die Erfahrung war, in einer internationalen Produktion mitzuarbeiten, war die erste Frage von Klein-Report-Mitarbeiter Rolf Breiner. «Gut, sehr. Die Dreharbeiten in Spanien und Marokko waren für mich spannend», meint Basman, der unter anderem durch seine Rolle in der TV-Serie «Lüthi und Blanc» bekannt wurde. Und der Actionfilm als solcher? «Der Film hat mir gut gefallen.» Na ja.
Als Schweizer Akteur wird der 21-Jährige auf Schweizer PR-Tour geschickt und bewältigt diesen Part professionell. «Das Marketing gehört zum Job», meinte Basman. «Solange es um den Film geht.» Mit den Gedanken ist er freilich schon woanders, in Litauen. Dort wird der ZDF-Dreiteiler «Unsere Väter, unsere Mütter» gedreht, ein Drama über Leben und Überleben im Zweiten Weltkrieg. Basman spielt Bartel, einen jungen Soldaten, der zusammen mit Freunden (Tom Schilling, Volker Bruch) im Russlandfeldzug von 1941 bittere Kriegserfahrungen macht. Mit von der Partie ist auch Christiane Paul.
Die Dreharbeiten führen in das Land seines Grossvaters, Lettland. Seine Grossmutter stammt aus Palästina. Joel Basmans Vater ist aus Israel in die Schweiz gekommen, Joel selber ist hier aufgewachsen. In der erfolgreichsten Schweizer Filmproduktion des Jahres 2010 agierte Basman nachhaltig als stummer Sennenbub. «’Sennentuntschi’ war eine Leidensgeburt. Ich bin froh, dass der Film herausgekommen ist», zieht Basman Bilanz. Er glaubt, dass Europa als Kinolandschaft reizvoll ist. «Koproduktionen werden unsere Zukunft bestimmen. Die Schweiz hat ein Riesenpotenzial und man könnte mehr daraus machen», ist Basman überzeugt. Er selbst pendelt noch zwischen Berlin und Zürich, möchte aber wieder in der Schweiz drehen.