Schweizer Gefängnisse können voraussichtlich ab nächstem Jahr Handystörsender installieren. Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) will nach erfolgreichen Testversuchen entsprechende Ausnahmeregelungen ausarbeiten. Die Machbarkeit sei mit den Versuchen in den Strafanstalten Lenzburg AG, Pöschwies ZH und Champ-Dollon GE belegt worden, teilte das Bakom am Mittwoch in Biel mit. Die drei Versuchskonzessionen laufen Ende Monat ab. Es gebe aber noch technische Probleme je nach Gebäudeart und Standort der Gefängnisse. Grundsätzlich müsse gewährleistet sein, dass ausserhalb der Gefängnisse der Mobilfunkempfang nicht gestört werde.
Die Gefängnisse wollen mit den Störsendern verhindern, dass Insassen mit Mobiltelefonen ihre Flucht koordinieren, Opfer belästigen oder Drogengeschäfte abwickeln. Zeitlich begrenzte Telefonate können die Inhaftierten in der Regel von Telefonkabinen innerhalb des Gefängnisses aus führen. Der neue Bakom-Direktor Martin Dumermuth hatte sich aber wiederholt gegen Störsender in Kinos und Theatern ausgesprochen. Die Anlagen würden im Umfeld Störeffekte verursachen und könnten etwa Notrufe stören. Siehe auch: Pilotversuch mit Handy-Störsender im Knast
Mittwoch
13.07.2005