Ein Schweizer Filmteam hat nach schweren Drohungen seine Dreharbeiten in Kolumbien abgebrochen und das Land verlassen. Die Sicherheit der Equipe sei nicht mehr gewährleistet gewesen, teilten das Westschweizer Fernsehens TSR und der französisch-deutsche Kultursender Arte am Montag mit. Das Filmteam arbeitete seit drei Wochen am einem Dokumentarfilm über einen Prozess gegen kolumbische Militärchefs, die im Zusammenhang mit der Ermordung von Tausenden von Zivilisten im Moment vor Gericht stehen.
Der schweizerisch-kolumbische Regisseur Juan Lozano und die in Genf ansässige Produktionsfirma Intermezzo Films seien bedroht worden, teilten TSR und Arte mit. Die von «echten Kolumbiern» unterzeichneten Drohschreiben seien auf elektronischem Weg eingegangen, sagte Juan Lozano gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Die Urheber vermutet er in Kreisen paramilitärischer Gruppierungen. In den Drohschreiben werde der Filmequipe vorgeworfen, in Europa gegen die «demokratische Bewegung» Stimmung zu machen, die Präsident Alvaro Uribe in Kolumbien errichten wolle. Die Filmequipe hat sowohl in Kolumbien als auch in Genf Strafanzeige gegen unbekannt eingereicht.
Montag
02.03.2009