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Sonntag
03.07.2011

Im Juni erreichte das Schweizer Fernsehen (SF) einen Gesamtmarktanteil von gerade noch 29,5 Prozent. Damit blieb das Unternehmen der SRG im Monatsrating zum dritten Mal in Folge unter der psychologisch wichtigen 30-Prozent-Marke, wie die Zeitung «Der Sonntag» meldet. Für die ersten sechs Monate des laufenden Jahres weist SF (SF 1, SF zwei und SF info) im 24-Stunden-Vergleich immerhin noch einen Marktanteil von 30,7 Prozent aus. Gegenüber dem Jahresdurchschnitt von 2010 ist dies aber ein Verlust von weiteren 1,9 Prozentpunkten. Vergleicht man den Marktanteil des Juni 2011 mit demjenigen des Juni 2010, muss man von einem eigentlichen Einbruch sprechen: Der Marktanteil stürzte von 39,7 auf 29,5 Prozent ab.

SRF-Sprecherin Andrea Hemmi nennt die Fussball-Weltmeisterschaft, die im Sommer 2010 in Südafrika ausgetragen wurde, als Hauptursache für den Zuschauerrückgang. Allerdings: Der Rückgang am Vorabend beträgt im Juni auf SF zwei gegenüber dem Vorjahr 17,9 Prozentpunkte und am Hauptabend immer noch 13,7 Prozentpunkte. Ob für diese Differenzen allein die Fussball-Grossveranstaltung verantwortlich gemacht werden kann, ist fraglich. Zumal die WM erst ab dem 11. Juni 2010 auf die Statistik einzuwirken begann. Hemmi sagt denn auch, dass die Kindersendung «Zambo», die von Montag bis Freitag im Vorabendprogramm von SF zwei läuft, kein Quotenrenner sei. Wohl wahr: Am vergangenen Donnerstag erreichte die Sendung einen Marktanteil von nicht einmal 4 Prozent.

Erstaunlich gut halten sich auf SF 1 die oft als «Verlierer-Sendungen» betitelten Info-Gefässe. So hat sich die Hauptausgabe der «Tagesschau» im ersten Halbjahr 2011 gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres um 1,6 Prozentpunkte auf 50,8 Prozent entwickelt, «10vor10» legte um 2,7 Prozentpunkte auf 35,1 Prozent zu, der «Kassensturz» liegt bei 32,7 Prozent (plus 1,1 Prozentpunkte). Zu den Gewinnern gehört auch die Wirtschaftssendung «Eco»: Sie steigerte ihren Marktanteil von 18,3 auf 21,7 Prozent. Selbst die oft gescholtene «Arena» konnte ihren Anteil marginal auf 21,2 Prozent erhöhen.