Schweizer Bürgerinnen und Bürger sind bereit, den Geschäftsverkehr mit den Behörden vermehrt über das Internet abzuwickeln, wenn das entsprechende Angebot vorhanden ist. Von den Behörden wird verlangt, dass sie diejenigen elektronischen Dienste anbieten, die den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen und einen Nutzen bringen. Dies hat eine Umfrage bei über 1000 Schweizerinnen und Schweizern ergeben, die von der Unisys Schweiz und vom Kompetenzzentrum E-Government der Berner Fachhochschule befragt worden sind.
Die Befragung unter der Bezeichnung 3. E-Government-Trendbarometer hat laut einer Mitteilung vom Dienstag ergeben, dass sich die Zahl der Internetzugänge zu Hause, am Arbeitsplatz oder anderswo gegenüber dem Jahr 2003/2004 von 79 auf 82% erhöht hat. Ebenfalls im gleichen Zeitraum gestiegen ist die Nutzungsintensität des Internets (Anteil der täglichen oder fast täglichen Nutzer) von 56 auf 63%. Zudem hat die Umfrage ergeben, dass ältere Bevölkerungsgruppen, Frauen und Personen mit geringerer Bildung immer noch deutlich weniger häufig Zugang zum Internet haben als Jüngere, Männer und Leute mit höherer Bildung.
Die Analyse der bereits heute genutzten Behördendienstleistungen
via Internet zeigt «Informationen einholen» (69%) als Spitzenreiter. An Bedeutung gegenüber dem Vorjahr gewonnen haben «Formulare runterladen» (von 40 auf 47%) und «Steuererklärung ausfüllen» (von 32 auf 36%). Stark zugelegt hat auch die Möglichkeit, Anfragen an die Behörde zu übermitteln (von 22 auf 29%). Es ist also nachweisbar, dass für das elektronische Angebot von Behördendienstleistungen ein Bedarf besteht.
Als primäre Hürden bei Behördenkontakten werden «Öffnungszeiten der Ämter» (34%), «lange Wartezeiten» (27%) und «zu viele Ansprechpartner» (24%) genannt. Entsprechend bewusst sind sich die Bürgerinnen und Bürgern über die Vorteile von Behördenkontakten via Internet. Die meistgenannten Vorteile sind in der Bevölkerungsgunst gegenüber dem Vorjahr nochmals markant gestiegen. Besonders «Zeitliche Flexibilität» (von 62 auf 70%) ist für sie ein vordringlicher Grund für den Behördenkontakt via Internet. An zweiter Stelle folgt die Bequemlichkeit (von 49 auf 56%).
Von den Schweizerinnen und Schweizern glauben 63% (60% vor zwei Jahren), dass die Stimm- und Wahlbeteiligung höher wäre, wenn einfach und sicher über das Internet abgestimmt und gewählt werden könnte. Der «Ja-bestimmt»-Anteil ist bei der jüngsten Altersgruppe der 18-24-Jährigen mit 42% am höchsten und hat bei der Altersgruppe der 35-54-Jährigen mit einer Steigerung von 32 auf 40% gegenüber dem Vorjahr am stärksten zugenommen.
Dienstag
07.03.2006