Das Buch ist ein Kultur- und nicht nur ein Wirtschaftsgut. Mit diesem Argument stemmt sich der Schweizer Buchrat gegen die von der Wettbewerbskommission verlangte Aufhebung der Buchpreisbindung. In der Mehrheit der EU-Länder würden Bücher einer gesetzlichen Preisbindung unterstellt, teilte der Buchrat am Donnerstagabend mit. Für diese Bindung werde sich der Rat mit allen Kräften auch in der Schweiz einsetzen. Die Aufhebung der Buchpreisbindung hätte für Konsumenten und Kultur verheerende Auswirkungen: Es komme zu einer bedenklichen Konzentration im Buchhandel und zu einer ebensolchen Einschränkung des Sortiments auf die kommerziell erfolgreicheren Titel. Das habe letztlich Auswirkungen auf die Autorinnen und Autoren sowie das Verlagswesen der Schweiz.
Die ungünstige Entwicklung werde in der Westschweiz bereits augenfällig, schreibt der Buchrat. Dort besteht keine Preisbindung für französischsprachige Verlagserzeugnisse. Nach Angaben des Rats waren seit 2001 34 Buchhandlungen eingegangen. Diese Ausdünnung des Vertriebsnetzes habe gravierende Auswirkungen auf die Verlagsproduktion.
Im Schweizer Buchrat sind der Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband, l`Association Suisse des Diffuseurs, Editeurs et Libraires, la Società Editori della Svizzera Italiana und l'Associazione Librai della Svizzera Italiana zusammengeschlossen.
Donnerstag
04.11.2004