Der Bundesrat beantragt beim Parlament 12 Millionen Franken, um damit die Auswirkungen der Wirtschaftskrise im Schweizer Tourismus abzufedern. Stimmt das Parlament dem Antrag zu, könnte Schweiz Tourismus (ST) gemeinsam mit der Tourismusbranche gezielt die Nachfrage für Ferien und Reisen in die Schweiz fördern. Davon könnte auch die Kommunikationsbranche profitieren. Denn: «Gezieltes zusätzliches Marketing ist die einzige kurzfristig wirksame Massnahmemöglichkeit zur Nachfragestimulation und damit zur Abdämpfung der Kriseneffekte», wie es in einer Mitteilung von Schweiz Tourismus vom Donnerstag heisst.
«Verhindern lässt sich die Krise, die sich im Tourismus niederschlagen wird, mit keiner Marketingmassnahme der Welt», sagt Jürg Schmid, Direktor von ST. «Mit einem gezielten Impulsprogramm und einem antiyzklischen Marketing lassen sich die negativen Effekte jedoch abdämpfen», ist er überzeugt. ST erachtet es als ausserordentlich wichtig, die Marktpräsenz der touristischen Schweiz gerade jetzt hoch zu halten und die sich bietenden Chancen in ausgewählten Potenzialmärkten zu nutzen.
Schweiz Tourismus strebt für den Sommer 2009 und Winter 2009/10 ein Gesamtbudget von 15 Millionen Franken an. Zu den 12 Millionen des Bundes würden 3 Millionen von der Tourismusbranche beigesteuert. ST könnte das Impulsprogramm gemeinsam mit sämtlichen Tourismusregionen der Schweiz, den nationalen Partnern Hotelleriesuisse und Gastrosuisse, den Seilbahnen Schweiz, den SBB sowie Switzerland Travel Centre STC umsetzen.
Umgesetzt werden soll keine Imagekampagne, sondern eine griffige Angebotskampagne. Die attraktivsten Angebote der Schweizer Übernachtungsbranche sowie die schönsten Ausflüge müssten überraschend kommuniziert werden, heisst es in der Mitteilung. Der Reiseanreiz solle dabei konsequent durch einen Mehrwert und nicht durch Preisnachlässe ausgelöst werden.
ST würde sich bei den Stimulierungsmassnahmen auf die Märkte Schweiz, Deutschland, Frankreich und Italien konzentrieren. Diese Länder machen zusammen zwei Drittel aller Logiernächte aus und haben laut ST das grösste Potenzial, kurzfristig zusätzliche Umsätze und Logiernächte erzielen zu können.
In welchen Medien diese Kampagne gefahren werden soll, ist laut Edith Zweifel von Schweiz Tourismus noch nicht definiert. «Momentan sind Arbeitsgruppen daran, dieses Programm auszuarbeiten. Und dann müssen wir natürlich abwarten, ob es vom Parlament überhaupt bewilligt wird», sagte Zweifel am Donnerstag gegenüber dem Klein Report.
Donnerstag
12.02.2009