Mit den steigenden Subventionen ist in der Schweiz auch die Filmproduktion stark gestiegen. Im Verhältnis zur Bevölkerung stellt heute kein Land in Europa mehr Filme her als die Schweiz. Die Zahl der Kinobesucher jedoch blieb konstant tief. Die Produktion von Schweizer Filmen hat von 1995 bis 2004 stark zugenommen. Die Zahl der Kinofilme stieg von 37 auf 61 pro Jahr, die Zahl der Fernsehfilme von 55 auf 134 und die Zahl der Kurzfilme von 159 auf 278, wie eine Studie des Bundesamtes für Statistik zeigt.
Vergleicht man das Verhältnis zwischen der Anzahl produzierter Kinofilme und der Bevölkerung eines Landes, liegt die Schweiz mit vier Filmen jährlich pro Million Einwohner an der Spitze. In den anderen europäischen Ländern werden pro Jahr zwischen ein und drei Filme pro Million Einwohner hergestellt. Die Zahl der jährlich produzierten Filme habe jedoch keinen Einfluss auf den Erfolg im Kino und damit auf den Marktanteil, der in der Schweiz seit 1976 zwischen einem und drei Prozent schwanke. Ausnahmen seien einige wenige Jahre, in denen ein einzelner Film «diese Rate vorübergehend in die Höhe schnellen» lasse.
Publikumserfolge seien bei Schweizer Filmen die Ausnahme. Zwischen 1995 und 2004 hatten zwei Drittel der Schweizer Filme weniger als 5000 Besucher pro Film, wie die vom Bundesamt für Statistik Ende Juli veröffentlichte Studie «Die Filmproduktion (Kino und Fernsehen) in der Schweiz, 1995-2004», aufzeigt. Im untersuchten Zeitraum wurden 37 Prozent der Schweizer Filme gar von weniger als 1500 Zuschauern im Kino gesehen. Bei der staatlichen Filmförderung liegt die Schweiz mit 2,75 Euro pro Einwohner (2004) im Mittelfeld. An der Spitze stehen Frankreich (8,70 Euro), Norwegen (6,87) und Dänemark (6,64). Weniger staatliche Subventionen erhalten die Filmer etwa in Deutschland (2,49), Belgien (2,32), Grossbritannien (1,91), Italien (1,56) oder in Griechenland (0,55).
Mittwoch
02.08.2006