Nach Klagen gegen den Klambt-Verlag geht nun das schwedische Königshaus gegen weitere deutsche Zeitschriftenverlage wegen angeblich unwahrer Berichterstattung vor. Wie im Fall von Klambt haben die Monarchen den bekannten Rechtsanwalt Matthias Prinz mit der Wahrung ihrer Interessen beauftragt, wie der Kress Report am Montag berichtet. Vor allem Zeitschriftentitel der Bauer-Verlagsgruppe und der WAZ-Gruppe sollen im Visier des Anwalts stehen. Die betroffenen Verlage sollen für Hunderte von Artikeln, die in den vergangenen Jahren über die Königsfamilie erschienen sind und angeblich falsche Behauptungen enthalten, Unterlassungs- und Widerrufserklärungen unterzeichnen. Zudem klagt Prinz für seine adeligen Mandanten auf Schmerzensgeld.
Ende 2004 erreichte den Klambt-Verlag in Baden-Baden Post vom Rechtsanwalt. Rund 500 Artikel der vergangenen Jahre, die in Zeitschriften wie «7 Tage» oder «Frau mit Herz» erschienen waren, wurden moniert. Der Fall ging vor das Landgericht Hamburg. Es wird erwartet, dass das Gericht in diesem Jahr über die Höhe des Schmerzensgeldes entscheidet. Nach dem gleichen Muster werden nun die Verlagskonzerne Bauer und WAZ zur Kasse gebeten. Beim Bauer-Verlag möchte man Streit mit den schwedischen Monarchen vermeiden. Eine Sprecherin erklärte, man habe bereits 2003 das Bedauern über etwaige Rechtsverletzungen zum Ausdruck gebracht und danach Besserung gelobt und auch praktiziert. Dementsprechend sei man «verwundert und betroffen», wie Anwalt Prinz nun gegen Bauer vorgehe. «Das Königshaus hat doch sein Ziel bereits erreicht», so die Sprecherin weiter. Auf Klägerseite sieht man das offenbar anders.
Montag
11.02.2008