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Mittwoch
14.04.2004

«Das Ende des Kanzlers - Der finale Rettungsschuss». Der Titel stört ihn nicht. Nur der Buchumschlag. Deshalb ging der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder mit einer Einstweiligen Verfügung gegen den neusten Krimialroman von Reinhard Liebermann vor. Wie eine Sprecherin des Betzel-Verlags am Mittwoch mitteilte, dürfe die erste Auflage des Romans vorläufig nicht mehr verbreitet werden. Konkret stösst Schröder das Foto auf dem Einband sauer auf, das ihm «mit viel Fantasie» ähnle. Der Verlag will der Forderung nachkommen und hat deshalb bereits eine zweite Auflage mit neuem Cover drucken lassen.

Nach Angaben des Verlags richtet sich das Verbot nicht gegen den Inhalt des Buches. Schröder werde in dem Krimi auch nicht namentlich erwähnt. Allerdings gebe es Parallelen zwischen Schröders Biografie und der des Kanzlers in dem Buch. In dem umstrittenen Krimi erschiesst der Drogist Hans Hansmann den Bundeskanzler, weil er sich durch dessen Politik in den Ruin getrieben fühlt. Hansmann, heisst es in einer Verlagsinformation über den Titel, wolle «denen da oben einmal zeigen, dass deren Machenschaften nur mit einer Sprache begegnet werden kann: der Sprache der Gewalt!».