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Donnerstag
07.04.2005

Der Schriftsteller Max von der Grün ist tot. Er starb am Donnerstag unerwartet im Alter von 78 Jahren in Dortmund. Das teilte seine Familie mit. Der Durchbruch als Autor gelang dem früheren Bergarbeiter und als «Arbeiterdichter» bekannt gewordenen Max von der Grün 1963 mit seinem zweiten Roman «Irrlicht und Feuer». In dem Buch beschrieb er die mangelhaften Arbeitsbedingungen der Kumpel. An jüngere Leser richteten sich «Vorstadtkrokodile» (1976), das weithin Beachtung fand, und das Buch über Struktur und Funktion des Faschismus, «Wie war das eigentlich?» (1979).

Von der Grüns Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt, millionenfach verkauft und nahezu vollständig verfilmt. Der Autor wurde vielfach ausgezeichnet. So erhielt er 1979 den Warschauer Janus-Korczak-Preis, den Ruhrpreis für Literatur (1988) und 1998 in Minden den mit 10 000 Mark dotierten Kogge-Literaturpreis. Er war bis zur Auflösung Mitglied der Gruppe 61, deren Ziel die künstlerische Auseinandersetzung mit der industriellen Arbeitswelt gewesen war, und gehörte dem deutschen PEN-Zentrum an.