Content:

Sonntag
25.02.2007

Der seit dem 12. Januar vermisste Schweizer Schriftsteller Jürg Federspiel ist tot. Seine Leiche wurde am Sonntagmorgen beim Stauwehr Märkt unterhalb von Weil am Rhein (D) gefunden, wie die Basler Polizei mitteilte. Eine Spaziergängerin hatte den leblosen Körper am frühen Morgen im Wasser entdeckt, wie Polizeisprecher Klaus Mannhart am Sonntagabend bekannt gab. Bis gegen Abend habe Federspiel dann zweifelsfrei identifiziert werden können.

Noch nicht eindeutig festgestellt werden konnte dagegen die Todesursache. Es gebe aber keine Hinweise auf Dritteinwirkung, es handle sich vermutlich um Suizid, sagte Mannhart. Das Ergebnis der gerichtsmedizinischen Untersuchung soll am Montag vorliegen. Der 75-Jährige Federspiel gehörte seit seinem ersten Erzählband «Orangen und Tode» (1961) zu den bedeutendsten Deutschschweizer Autoren. Er veröffentlichte etwa zwei Dutzend Bücher, die meisten davon Erzählsammlungen. Viele wurden ausgezeichnet und in die wichtigsten Fremdsprachen übersetzt.

Jürg Federspiel wurde am 28. Juni 1931 in Kemptthal im Kanton Zürich geboren und wuchs in Davos als Sohn eines Journalisten auf. Nach dem Abgang vom Gymnasium in Basel schrieb er Filmkritiken, Reportagen und literarische Essays für grosse Schweizer Zeitungen und bereiste Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und immer wieder New York.