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Sonntag
10.02.2008

Der österreichische Schriftsteller Peter Handke hat die deutschsprachige Literaturkritik im Allgemeinen gelobt. Er tadelte jedoch den bekanntesten Kritiker des Sprachraums, Marcel Reich-Ranicki. «Bei ihm habe ich immer den Willen gespürt, mich auszuschalten, meine literarische Existenz zu vernichten», erklärte Handke in einem Interview des Nachrichtenmagazins «Focus».

Über sein Buch «Das Gewicht der Welt» habe Reich-Ranicki mit einem Satz geurteilt: Damit habe sich Handke aus der Literatur geschrieben, berichtete der Autor. «Nach meiner Erzählung `Langsame Heimkehr` meinte er, ich sei jetzt erledigt. Diese Angriffe auf meine Person hat er ungestraft vorbringen können», sagte Handke.

Der 65-Jährige lobte ansonsten die deutschsprachigen Kritiker: «Ich bin, das muss ich einmal sagen, voller Anerkennung, was die deutschsprachige Literaturkritik angeht.» Dagegen leiste sich die «New York Times» «die schlampigste, oberflächlichste und unbelesenste Literaturkritik, die ich je erlebt habe.»