Prinzessin Caroline von Monaco hat in ihrem Kampf gegen die Regenbogenpresse erneut einen Sieg errungen. Das Strafgericht von Nizza verurteilte am Montag einen Fotoreporter der Agentur Sipa zu 4 Monaten Gefängnis auf Bewährung und 4600 Franken Busse, weil er 1996 bei einer Verfolgungsfahrt im Auto aus nächster Nähe Aufnahmen von der Prinzessin mit ihrer damaligen Kurzhaarfrisur gemacht hatte. Damit verletzte er nach Einschätzung des Gerichts die Privatsphäre Carolines. Nach Darstellung der Klägerin war der Wagen des Fotografen auf gleiche Höhe aufgefahren und hatte sich ihrem Wagen bis auf wenige Zentimeter genähert. Die Staatsanwaltschaft liess jedoch die ursprüngliche Klage wegen lebensgefährlichen Verhaltens fallen.
Die Bilder waren von der Illustrierten «Paris Match», aber auch in Deutschland und Italien veröffentlicht worden. Der Fotograf muss zudem für die Veröffentlichung des Urteils in «Paris Match» sorgen. Auch seine Frau, die am Steuer sass, bekam eine Busse von 2000 Euro aufgebrummt. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Busse von insgesamt 23 000 Franken beantragt. Caroline hatte schon mehrfach gegen Paparazzi Prozesse angestrengt. Im vergangenen Jahr errang sie vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg einen grundlegenden Erfolg gegen die Verletzung der Privatsphäre, der von Verlegern als Einschnitt in die Pressefreiheit gewertet wurde. Mehr dazu: Schwedisches Königshaus klagt gegen Verlag, Die Boulevard-Schere nimmt ihren «Caroline»-Dienst auf und Deutsche Verleger wollen «Caroline-Urteil» nicht schlucken
Montag
14.03.2005