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Montag
15.10.2007

Der französische Konzern France Télécom muss noch einmal 45 Millionen Euro Busse zahlen, weil er seine Marktstellung ausgenutzt hat. France Télécom habe seine Konkurrenz am Einstieg in das Breitband-Internet gehindert, stellte der französische Wettbewerbsrat am Montag erneut fest. Die Deutsche-Telekom-Tochter T-Online hatte sich im November 2001 mit Vorwürfen an die Wettbewerbshüter gewandt, sich später aber aussergerichtlich mit der französischen Gruppe geeinigt. Der Wettbewerbsrat untersuchte die Vorwürfe trotzdem weiter und entschied im November 2005, dass France Télécom 80 Millionen Euro zahlen müsse. Neben T-Online hatte sich auch die französisch-italienische Liberty Surf mit Vorwürfen an die Wettbewerbshüter gewandt. Die unabhängigen Wettbewerbshüter verhängten seit 1994 zehn Strafen gegen France Télécom, das damit einen Rekord hält.

Die erneute Strafe muss der frühere französische Monopolist laut Wettbewerbsrat jetzt zahlen, weil er seine ADSL-Leitungen für das Breitband-Internet zwischen Januar 2001 und Mitte 2002 mehrfach gegen andere Internetanbieter abgeschottet hat. Unter anderem habe France Télécom seinen Mitbewerbern ältere und ungenauere Informationen über das ADSL-Netz gegeben als seinen eigenen Vertriebsleuten. Ausserdem habe das Unternehmen seinen Vertrieb dazu ermuntert, andere Anbieter «schlechtzumachen».