Augenblick, Ohrwurm, Streicheleinheit, Süssholz raspeln oder Solooboist - das sind nur einige der mehr als 21 000 Vorschläge, die jetzt im Rennen um das schönste deutsche Wort sind. «Erstaunlich ist, mit welchem Witz und welcher Ironie sich die Mehrzahl der Teilnehmer auf dieses Spiel eingelassen hat», sagte die Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach, nach dem Einsendeschluss am Montag in München. Seit Anfang Mai hatte der Sprachrat der Deutschsprachigen liebstes Wort gesucht.
Ein gutes Drittel der Einsendungen kam aus dem Ausland. «Unser Wettbewerb hat so vielfältige und unterschiedliche Vorschläge von kostbaren Wörtern hervorgebracht, die viel von der Schönheit und dem Reichtum sowohl unserer Sprache als auch unserer Kultur erzählen», so Limbach weiter. Bei vielen Vorschlägen sei die deutsche Empfindsamkeit zu spüren. Besonders häufig seien Wörter wie Liebe und Heimat eingesendet worden - mit mitunter emphatischen Begründungen.
Auch zahlreiche Prominente hatten sich an der Suche beteiligt. Der Dramatiker Moritz Rinke hatte sich für Sommerfrische entschieden, denn «bei dem Wort strecken sich die Füsse ins Mittelmeer und das Gesicht hebt sich in die Sonne von Capri». Die Jury, in der neben Jutta Limbach auch Sänger Herbert Grönemeyer und die Schriftsteller Uwe Timm und Christian Kracht sitzen, hat nun bis zum Herbst Zeit, das schönste Wort zu küren.
Montag
02.08.2004