Am Donnerstag, 31. März, feiert die DRS-1-Mundartsendung «Schnabelweid» ihren 20. Geburtstag mit einer Livesendung aus dem Theater an der Mürg in Stans. Seit dem ersten Sendetag mit dabei ist Mundartspezialist Christian Schmid. Im Gespräch mit dem Klein Report erinnerte er sich an die Anfangstage der Sendung und den Anspruch der beiden «Schnabelweid»-Redaktoren, die Mundartkultur möglichst umfassend vorzustellen.
«Schon früher gab es im Schweizer Radio DRS verschiedene Sendegefässe, welche die Mundart thematisierten», erklärte Schmid, der seit 1988 bei Radio DRS arbeitet. Der direkte Vorläufer von «Schnabelweid» sei die Sendung «Mundart-Egge» gewesen, die seit Ende der Achtzigerjahre jeweils am Sonntagnachmittag lief. Eine Umstrukturierung beim Radio - man wollte neu auf Sendungs- statt Ressortredaktionen setzen - wurde zum Anlass für die Einwicklung einer neuen Mundartsendung genommen. «Das Konzept sah von Beginn an vor, umfassend über die verschiedenen Mundarten in der Deutschschweiz sowie im grenznahen deutschsprachigen Raum zu informieren», erzählte Schmid. Auch inhaltlich setzte man auf Vielfalt. «Die Mundartliteratur hatte ebenso ihren festen Platz wie Alltagsgeschichten aus den einzelnen Regionen oder Besprechungen neuer Mundartwörterbücher und anderer Mundartprojekte.»
Der mittlerweile 64-jährige Schmid ist heute einer von zwei «Schnabelweid»-Redaktoren. Er teilt sich die Mundartbegeisterung mit seinem jungen Kollegen Christan Schmutz. Beide sind Dialektologen. Sie haben an Mundartprojekten mitgearbeitet, kennen die Mundartkultur und ihre Exponenten sowie die Grundlagenwerke der Dialektologie. Das geballte Expertenwissen ist um so wichtiger, da das Zeitbudget für die Sendung beschränkt ist. «Für die `Schabelweid`-Produktion an sich stehen uns nur 60 bis 65 Stellenprozente zur Verfügung», gewährt Schmid einen Einblick in die Arbeitsweise des Duos.
Ging die «Schnabelweid» anfangs noch am Samstagabend zwischen 20.00 und 20.30 Uhr auf Sendung, wechselte sie nach ein paar Jahren auf den Donnerstagabend, an dem sie noch heute von 21.00 bis 22.00 Uhr ausgestrahlt wird - jeweils rund 50 Mal im Jahr. Die «Schnabelweid» will die ganze Mundartpalette abbilden - samt Poetry-Slam-Künstlern und Mundartrappern. Erst Anfang Mai stand der Basler Rapper Black Tiger im Mittelpunkt einer «Schnabelweid»-Sendung - dies bereits als dritter Rapper.
In der eher traditionell gestalteten Jubiläumssendung vom Donnerstag, 31. März, sind aber Theaterfrau Nina Ackermann, der Ur-Stanser Robi Ettlin und Max Lässer und sein Überlandorchester in der Sendung zu Gast - vor Publikum. «Wir haben uns entschieden, anlässlich des 20-jährigen Geburtstags drei Livesendungen zu produzieren: am 31. März 2011 im Theater an der Mürg in Stans, am 23. Juni im Gasthof zum Kreuz in Sumiswald und am 22. September in der Schniderbudig in Bischofszell», so Schmid.