Der Machtkampf um den Suhrkamp-Verlag soll mit einer aussergerichtlichen Einigung entschieden werden. Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz und die neuen Minderheitseigner, die Hamburger Investoren Claus Grossner und Hans Barlach, haben sich auf ein Schiedsgerichtsverfahren geeinigt, womit eine von Suhrkamp vorbereitete Klage hinfällig ist. Die beiden Hamburger hatten per 1. Januar 2007 vom Winterthurer Unternehmer Andreas Reinhart 29 Prozent der Anteile an Suhrkamp erworben. Die Suhrkamp-Führung hatte mehrfach erklärt, die Transaktion sei nicht rechtmässig, da sie von den beiden anderen Gesellschaftern nicht genehmigt worden sei.
Mehrheitsbesitzerin von Suhrkamp ist mit 51 Prozent die Familienstiftung von Ulla Unseld-Berkéwicz. Die Witwe von Siegfried Unseld hatte nach dem Tod ihres Mannes 2003 die Geschäftsführung des Verlags übernommen, der mit seinem Programm die deutsche Nachkriegsliteratur und Philosophie massgeblich beeinflusste. 20 Prozent des Verlags gehören Joachim Unseld. Der mit der Verlegerin verfeindete Sohn Siegfried Unselds hat sich mit den neuen Gesellschaftern Grossner und Barlach solidarisiert. - Siehe auch: Mediation im Suhrkamp-Verlag erwünscht
Donnerstag
25.01.2007