Content:

Donnerstag
31.10.2002

Ab Montag wartet Roger Schawinsiks neustes Buch «TV-Monopoly. Die Inside-Story» in den Buchläden auf Käufer. Höchste Zeit also, die Werbetrommel zu rühren - am besten mit Schlagzeilen. Und die liefert Schawinski gleich selbst, indem er eine angebliche Auseinandersetzung mit Kurt. W. Zimmermann vom Zaun reisst, den er in einem Interview als «Gambler und Zocker» bezeichnet. Selbstverständlich verneinte Roger Schawinski auf Anfrage des Klein Reports am Donnerstag, dass es sich bei der mehrfolgigen Serie beim Branchendienst persoenlich.com um eine inszenierte Werbekampagne handle. Zimmermann, der übrigens das Buch bereits auf seinem Pult liegen hat, sieht das mit ironischem Unterton allerdings anders, wie er am Donnerstag zum Klein Report sagte: «Wenn das noch weiter geht, stelle ich Roger eine Rechnung von 20 Prozent Beteiligung an den Bucheinnahmen. Schliesslich mache ich die beste Promotion für ihn.»

Seis drum, auch Klein Report rührt nun also die Werbetrommel. Deshalb ein paar Angaben, was man denn alles in Rogers Insidestory, die «keine Abrechnung ist», lesen kann: Nebst der Geschichte vom «Beginn von TeleZüri bis zum Ende von Tele24» werden einzelne Köpfe vorgestellt, mit denen sich Schawi während seiner TV-Zeit herumschlagen musste. «Moritz Leuenberger wird beispielsweise als Freund betitelt, Michael Ringier als Partner», so Schawinski. Gemäss bisher publizierten Vorabdrücken, beispielsweise beim TV-Programmheft TR7 wird da viel Klatsch aufgetischt, wie etwa das weltenerschütternde Geschichtlein, dass sich Schawi im «Talk Täglich» von Schauspielerin Shirley McLaine («Irma la Douce») ans Knie gefasst fühlte... Ferner gibt es ein medienpolitisches Kapitel über das Monopol der SRG und einen Vorschlag für das neue Radio- und Fernsehgesetz.

Und wenn wir schon bei der Werbetrommel sind, rühren wir sie auch für Zimmi: Der hat sich seit seinem Abgang bei der Tamedia mit seiner Firma Consist Consulting AG selbständig gemacht. Derzeit berät er nach eigenen Angaben Kunden im Bereich Medien, Kommunikation, Technologie, Druck und Food. Namen mag er aus Diskretionsgründen keine nennen: «Ich arbeite im Hintergrund, primär im Bereich Mergers & Acquisitions, also bei Firmenverkäufen und -käufen sowie bei strategischen Fragen», sagte er. Sein Büro an der Hornbachstrasse 50 im Zürcher Seefeld befindet sich übrigens in guter Gesellschaft: Im gleichen Haus haben auch Andy Bantel nach seinem Abgang bei Sacha Wigdorovits Contract Media, Markus Gisler nach seinem Abgang als Moneycab-CEO, und Bruno Franzen nach seinem Abgang bei Interhome ihre Büros. Auch Schawi wäre fast ein Mitmieter geworden: «Er hat sich hier die Büroräumlichkeiten angesehen», so Zimmermann, der in den Jahren 1977/78 Inlandredaktor bei der Migros-Boulevard-Tageszeitung «Tat» war, als Roger dort als Chefredaktor arbeitete. So gross kann demnach die Feindschaft zwischen den beiden also nicht sein, auch wenn Schawi das Büro bis heute nicht bezogen hat, sondern - wie am Donnerstag - lieber auf das Stanserhorn joggt und die Headline für sein nächstes Buch ausheckt: Mit den Millionen von Tamedia kann er sich das Schreiben ja auch leisten. Und er tut es gerne: «Ich fühle mich total privilegiert, etwas zu tun, das Freude macht, intellektuell ist und mit dem man kein Geld verdienen muss», sagte er ins Klein-Report-Mikrofon. Na dann, warten wir auf die nächste Insidestory...