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Sonntag
16.02.2020

Medien / Publizistik

Der Verein Pro Idée Suisse hat in einem Schreiben vom Donnerstag die SRG für die abgeblasenen Pläne einer Recherche-Redaktion kritisiert.

Angefangen hatte alles mit grossen Worten: Im September 2018 kündigte SRG-Generaldirektor Gilles Marchand an, eine trimediale, mehrsprachige Recherche-Redaktion in Bern aufzubauen. Sie hätte das Fernsehen, das Radio und die Onlineredaktionen in allen Landesteilen mit Beiträgen beliefern sollen.

Grund für das Vorhaben war, kritische Politikerinnen und Politiker zu besänftigen. Denn der geplante Umzug des Radiostudio Bern sorgte in Bundesbern für Unmut.

Doch das Redaktionsprojekt wurde gestoppt. «Die Finanzierung für den vorgesehen Testbetrieb von drei Jahren konnte nicht sichergestellt werden», wird SRG-Sprecher Edi Estermann im «Tages-Anzeiger» zitiert, der zuerst vom Projektstopp berichtete.

Darüber zeigt sich Pro Idée Suisse enttäuscht. In einer Mitteilung auf der eigenen Website schreibt der Verein, dass die SRG «aus Angst vor der Politik» ein «Scharadenspiel» aufgezogen habe. «Damit untergräbt die SRG das Vertrauen, auf das sie als Service public angewiesen ist.»