Wegen des Politformats «Frontal 21» ist beim Landgericht Hamburg eine Schadenersatzklage in Höhe von 133 Millionen Euro eingegangen, wie der «Spiegel» am Montag berichtete. Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) und ZDF-Journalisten sind von der Firma Amitelo AG, die an der Zürcher Dufourstrasse 101 ihren Geschäftssitz hat, eingeklagt worden.
Auf der Webseite der Firma wird den Amitelo-Aktionären eine «Abtretungserklärung» unterbreitet und unter anderem erklärt: «Wie vielen von Ihnen bekannt ist, hat die Amitelo AG im Jahr 2007 aufgrund einer Berichterstattung im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) ganz erheblichen Schaden erlitten. In seiner Berichterstattung hat das ZDF den damaligen Verantwortlichen der Amitelo AG zu Unrecht `fragwürdige Erfolgsmeldungen und Ungereimtheiten` vorgeworfen.»
Und weiter: «Amitelo hat diese unseriöse Berichterstattung von Anfang an als unzutreffend betrachtet. Leider konnte es Amitelo jedoch nicht verhindern, dass ihr damaliger Börsenkurs infolge der Falschberichterstattung einbrach. Gegen die verantwortlichen Redakteure wird in Deutschland derzeit ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren geführt.»
Der Wert der Amitelo-Aktien sei am 11 April 2007 zeitweise um mehr als 75 Prozent eingebrochen, so die Amitelo AG. Mit dem Schreiben wolle man den Aktionären «Gelegenheit geben, ihre Schadensersatzansprüche gegen das ZDF wegen dessen Falschberichterstattung an die Amitelo AG abzutreten».
Gemäss Handelsregistereintrag ist der Zweck der Gesellschaft «der Erwerb, das Halten und Verwalten, die Veräusserung von Beteiligungen an Unternehmen in den Bereichen Telekom, Communications, Software und IT, operatives Eigengeschäft in diesen Bereichen sowie die Beratung von Unternehmen in diesen Bereichen».