Seit Herbst 2006 ist Pia Kasper Direktorin des Schweizerischen Ausbildungszentrums für Marketing, Werbung und Kommunikation (Sawi) und hat in dieser Zeit einen veritablen Turnaround geschafft. Während sie die Verwaltungskosten in dieser Zeit von 4,9 auf 4,6 Millionen Franken senkte, nahm der Umatz in der selben Zeit von 9,7 Millionen auf rund 10 Millionen Franken zu. Unter dem Strich blieb damit ein kontinuierlich gestiegener Gewinn, über dessen genaue Höhe erst die Sawi-Generalversammlung vom 15. Mai informiert. Nach dem bösen Verlust von 400 000 Franken im Jahr 2004 ist dies ein schöner Erfolgsausweis - vor allem wenn man bedenkt, dass im Jahr 2007 der Umzug von Biel nach Zürich-Dübendorf mit der Neueinrichtung der Schulräumlichkeiten zu finanzieren war. Die Investitionen an der Stettbachstrasse 6 in Dübendorf betrugen allein 600 000 Franken.
«Ich habe den Rotstift überall angesetzt - auch bei mir selbst», sagte Pia Kasper gegenüber dem Klein Report auf die Frage, wie ihr dieses Kunststück gelungen sei. So habe sie als eine der ersten «Amtshandlungen» die Firmenautos gestrichen. Auch Entschädigungen für die Mittagsverpflegung und andere kleinste, kleinere und grössere Ausgaben seien dem Rotstift zum Opfer gefallen. Es sei ihr schon bewusst, dass sie sich damit nicht beliebt gemacht habe, räumte Pia Kasper ein, für den Fortbestand des Sawi sei dies aber unumgänglich gewesen.
Erfolg hat Pia Kasper aber auch im Bereich der Ausbildung vorzuweisen. Im Herbst dieses Jahres startet das Sawi den ersten Lehrgang mit Bachelor-Abschluss. Dabei handelt es sich um das dreijährige Vollzeitstudium Polycom, welches das Sawi in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Chur auf Bachelor-Stufe ausgearbeitet hat.
«Dass das geklappt hat, ist sensationell, denn endlich hat das Sawi noch mehr anzubieten als die Sawi-Diplome», sagte Kasper. Sie habe dafür etwa anderthalb Jahre lang bei verschiedenen Fachhochschulen angeklopft und verhandelt. Erste Reaktionen von Interessentinnen und Interessenten zeigen ihr, dass sich der Einsatz gelohnt hat: «In der Westschweiz ist der Kurs bereits ein grosser Erfolg, dank dem Bachelor soll dies jetzt auch in der Deutschschweiz der Fall sein», sagte sie. Ganz klar, dass sich Pia Kasper damit nicht zufrieden gibt: «Ich habe bereits weitere Kurse in Planung, die wir beim Sawi auf Fachhochschul-Niveau bringen wollen», kündete sie an. Mehr zum Sawi: Otto Meier als Sawi-Präsident vorgeschlagen
Sonntag
19.04.2009