Das Zürcher Satiremagazin «Hauptstadt» stellt gemäss Eigenaussage das Erscheinen vorübergehend ein. «Der Hauptstadt-Verlag ist gestern leise gestorben», heisst es auf der Homepage der erst im Oktober 2010 lancierten, humorvollen Monatszeitschrift. Was wie ein Aprilscherz tönt, könnte bitterer Ernst sein. «Um die `Hauptstadt` weiter herauszugeben, werden wir noch diese Woche einen Verein gründen. Jeder kann Mitglied werden und die bisherigen Abonnenten werden natürlich als Mitglieder übernommen», heisst es im Text weiter.
Da aber der Aufbau und die Kapitalisierung des Vereins einige Zeit in Anspruch nehmen werde, erscheine die nächste Nummer «leider erst Anfang Mai». Ob es überhaupt eine nächste Nummer geben wird, bleibt abzuwarten. Vielleicht taucht ja das «Hauptstadt»-Humor-Gütesiegel in der Zwischenzeit anderswo auf. Das Team rund um Chefredaktor Reda El Arbi möchte seinen «Content auch anderen Publikationen zur Verfügung stellen». «Wer mal was Böses veröffentlichen will, aber sich das als seriöses Medium nicht leisten kann, kann bei uns Content einkaufen und unter unserer Flagge veröffentlichen», schreibt El Arbi auf der Homepage. Der Text endet mir den Worten: «Wir waren immer Hauptstadt, wir bleiben immer Hauptstadt. Irgendwer muss die Leute doch objektiv informieren! Hier erfahrt ihr demnächst, wie es weitergeht.»