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Sonntag
25.09.2005

Das Schweizer Fernsehen hat einen Satirebeitrag von Patrick Frey aus der Sendung «Ein roter Teppich für Adolf Ogi» gestrichen. Nach der Aufzeichnung am Freitag entschieden sich die Verantwortlichen gegen die Austrahlung des Beitrags. Die Sendung «Ein roter Teppich für...» sei am Freitag in ganzer Länge aufgezeichnet worden, sagte Robert Neuhaus, Sprecher von SF DRS, zu einem Bericht der «SonntagsZeitung» gegenüber der SDA. Weil es sich um die erste Ausgabe der Sendung gehandelt habe, habe man zuerst schauen müssen, was überhaupt funktioniere.

Dabei habe sich herausgestellt, dass Satire in diesem Umfeld nicht funktioniere, sagte Neuhaus. Ein derartiger Genrewechsel sei schwierig. Deshalb hätten sich SF-DRS-Unterhaltungschefin Gabriela Amgarten, Sendungskonzepter Kurt Felix und TV-Direktorin Ingrid Deltenre für die Streichung des Beitrags entschieden. Es sei ein ganz normaler Vorgang, dass Pilotsendungen nach der Aufzeichnung vor der Ausstrahlung genau geprüft würden, sagte Neuhaus. In nächster Zeit würde zudem die Sendung analysiert und nötigenfalls überarbeitet. Dass Satire darin wieder einen Platz finden könnte, wollte Neuhaus nicht generell ausschliessen.

Jedenfalls funktionierte nicht, was am Freitag bei der Live-Aufzeichnung passierte. Als Patrick Frey zu einer Parodie ansetzte und die Nationalhymne anklang, stand Alt-Bundesrat Adolf Ogi auf und nahm Haltung an. Armeechef Christophe Keckeis ging sogar in die Achtungsstellung. Der Text von Frey war jedoch nicht für diese ernste Stimmung angelegt. Er hatte die Nationalhymne mit anderen Worten angereichert und witzelte über Ogi. Siehe auch: SF-DRS-Samstagabendkiste: «Ein roter Teppich für...»