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Mittwoch
10.03.2004

Der US-Satelliten-TV-Betreiber EchoStar hat alle Sender des TV-Riesen Viacom vorläufig aus dem Programm genommen. Damit bleibt der Bildschirm bei Sendern wie MTV für 9,4 Millionen Kunden schwarz. Darüber hinaus können rund 1,6 Millionen Kunden in Grossstädten wie New York, Los Angeles und Chicago auch den terrestrischen Viacom-Sender CBS nicht mehr via Satellit empfangen, berichtet die «Financial Times» am Mittwoch. Grund für diese Massnahme ist ein Streit von EchoStar mit Viacom über die Höhe der Gebühr für die Ausstrahlung der Programme. Viacom habe auf EchoStar Druck ausgeübt, weniger attraktive Programme im Bündel mit beliebten Sendern wie MTV einzukaufen. Zudem spricht EchoStar von saftigen Gebührenerhöhungen von bis zu 40%. Das will sich der Satelliten-TV-Betreiber nicht gefallen lassen und riskiert sogar, seine Kunden zu verärgern.

Der Konflikt werfe die Frage auf, ob sich Unterhaltungsriesen wie Viacom und Disney auch Vertriebskanäle wie Satelliten- oder Kabelnetzbetreiber einverleiben sollen. Der Kabelnetzbetreiber Comcast hat sich offenbar mit seinen Übernahme-Ambitionen bei Disney für diese Variante entschieden. Viacom ist bisher immer davon ausgegangen, dass die Attraktivität seiner Programme so gross ist, dass der Besitz eines Vertriebsnetzwerks nicht notwendig ist. Laut «Wall Street Journal» schliesst Viacom den Kauf eines Kabelnetzwerks aber nicht mehr aus.