Jetzt ist den Sat.1-Chefs der Geduldsfaden gerissen: Die Show «Anke Late Night» flimmert am 21. Oktober zum letzten Mal über den Bildschirm. Laut der «Bild» kam Sat.1-Chef Roger Schawinski am Montag zu einer Besprechung mit Anke Engelke (38) nach Köln. Nach der Sendung gestern Abend sei dann die Redaktion über die bevorstehende Absetzung der Show informiert worden. «Die heutige Entscheidung, Anke Late Night zu beenden, ist niemandem von uns leicht gefallen», sagte Sat.1-Geschäftsführer Roger Schawinski. «Sie ist das Ergebnis langer und intensiver Überlegungen und Gespräche und die Konsequenz aus der Quotenentwicklung.»
Engelke war im Mai als Nachfolgerin von Harald Schmidt auf dem Late-Night-Platz bei Sat.1 angetreten und musste seither gegen schlechte Kritiken und sinkende Quoten kämpfen. «Schade, dass die Sendung nicht mehr Zuschauern so viel Spass gemacht hat wie meinem Team und mir», sagte sie. «Im Übrigen plane ich keine kreative Pause.» Trotz vieler Versuche, die Sendung auf Kurs zu bringen, waren ihr die Zuschauer weggelaufen. Nach Abschluss der Sommerpause war Engelke mit neuer Optik und verkleinertem Studio auf den Bildschirm zurückgekehrt. Im Durchschnitt verfolgten zuletzt 650 000 Zuschauer die Sendung, was etwa einem Marktanteil von 7% entspricht. Wegen sinkender Quoten gingen auch die Werbeeinnahmen zurück. In dem ursprünglich auf drei Jahre angesetzten Vertrag für die Sendung sollte Sat.1 etwa 40 Mio. Euro an die Kölner Produktionsfirma Brainpool überweisen. Für die zur Viva AG gehörende Firma ergibt sich aus der Einstellung der Show ein hoher Verlust. Als Zugpferd verfügen die Kölner nur noch über Stefan Raabs «TV total» auf ProSieben. Mehr dazu: Danke Anke - hallo Harald? und Anke macht wieder Pause sowie Sat.1 soll «Anke Late Night»-Preise senken
Dienstag
05.10.2004