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Freitag
04.04.2008

Samsung-Unternehmenschef Lee Kun Hee musste am Freitag gegenüber Sonderermittlern zu den Vorwürfen von Korruption und zweifelhaften Aktientransaktionen beim grössten südkoreanischen Mischkonzern Stellung nehmen. Bei seiner Ankunft vor dem Büro der Ermittler in Seoul bestritt der 66-jährige Lee den Vorwurf, die Schaffung eines Geheimfonds beim Konzern angeordnet zu haben, aus denen Schmiergelder geflossen sein sollen.

Er habe nie gedacht, dass Samsung eine «kriminelle Organisation» sein könnte, sagte Lee vor den wartenden Journalisten. Stattdessen versuchte er, den «Schwarzen Peter» an die Medienschaffenden weiter zu geben: «Das Problem liegt bei ihnen, die es auf diese Art beschrieben haben», sagte er. Der Konzern soll aus dem Geheimfonds vor allem Staatsbeamte, Journalisten und hohe Vertreter der Staatsanwaltschaft geschmiert haben. Im Gegenzug sollen diese nicht genauer hingeschaut haben, mit welchen Methoden der Konzernchef einen Teil der Macht an seinen einzigen Sohn Lee Jae Yong übertragen hat.

Erst am Mittwoch war Lees Ehefrau Hong Ra Hee vernommen worden. Sie wird verdächtigt, wertvolle Bilder für das von ihr geleitete Samsung Museum in Seoul mit verdeckten Geldmitteln des Konzerns erworben zu haben. Der Sohn, der Vizepräsident des Konzernflaggschiffs Samsung Electronics ist, wurde Ende Februar vernommen. Der Konzern hat die Vorwürfe bestritten. - Siehe auch: Korruptionsvorwürfe gegen Samsung-Konzern-Chef