Die Kabarettisten Olaf Schubert, Severin Groebner und das Schweizer Duo «schön & gut» sind am Samstagabend in Aschaffenburg mit dem Salzburger Stier ausgezeichnet worden. Der mit jeweils 6000 Euro dotierte Preis gilt als die höchste Auszeichnung im deutschsprachigen Kabarett. Er wird von neun Rundfunkanstalten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und erstmals auch aus Italien vergeben. Der deutsche Preisträger Olaf Schubert (Jahrgang 1965) stammt aus Dresden. Der Kabarettist, Musiker, Lyriker, Schauspieler, Grafiker und Journalist verkörpert nach Ansicht der Jury eine tragisch-komische Kunstfigur, die wortreich Sinn und Unsinn zu trennen versuche und sich im eigenen Wortgestrüpp verheddere. Der Preisträger von 1997, Lokalmatador Urban Priol, bezeichnete den «sächsischen Helge Schneider» als «trotzigen Chronisten unserer verworrenen Zeitläufe, stotternd, stolpernd und kalauernd».
Der Österreicher Severin Groebner (Jahrgang 1969) wuchs in Wien auf. Er biete Humor für Fortgeschrittene - und zwar «ganz im Ernst» - und sei auf dem Gebiet der frei assoziierten Pointe so treffsicher wie kaum ein anderer. Das junge Schweizer Duo Anna-Katharina Rickert und Ralf Schlatter steht laut Priol für poetisches und politisches Kabarett, für die Liebe zum Wortspiel, zur Musik, zur präzisen Sprache zum geistreichen Witz sowie zum satirischen Stachel mit gezieltem Seitenhieb auf aktuelle Politik, Wirtschaft und «andere beobachtenswerte Phänomene».
Sonntag
16.05.2004