Der hierzulande weitgehend unbekannte Schauspieler Carmine Caridi muss eine Busse von 300 000 Dollar (rund 350 000 Franken) zahlen, weil er Filme wie «Mystic River» und «Last Samurai» einem Freund zugeschickt hatte, der davon digitale Kopien gezogen und diese ins Internet gestellt hatte. Ein Bundesrichter in Los Angeles hat laut einem amerikanischen Medienbericht diese hohe Busse verhängt. Caridi war im Februar von der amerikanische Filmakademie, die den Oscar verleiht, wegen im Internet kursierender Raubkopien ausgeschlossen worden. Caridi hatte die so genannten Screeners, wie die Videos der Academy heissen, als eines von den den tausenden Jury-Mitgliedern zur Begutachtung erhalten.
Um der Videopiraterie vorzubeugen, hatte die Filmakademie im vergangenen Jahr erstmals von ihren Mitgliedern eine Unterschrift verlangt. Sie mussten sich verpflichten, dass sie die Bänder «nicht aus den Händen geben» und auch nicht «in irgendeiner Form reproduzieren» würden. Caridi wurde anhand so genannter Wasserzeichen, die auch in den Raubkopien auftauchen, überführt und nach 22-jähriger Mitgliedschaft aus der Academy of Motion Picture Arts and Sciences ausgeschlossen. Zwei Studios verklagten ihn. Er hatte immer beteuert, nichts von den illegalen Kopien gewusst und lediglich einem «Filmfan» die Bänder zugestellt zu haben, versuchte sich Caridi zu rechtfertigen.
Mittwoch
24.11.2004