Nach dem gescheiterten Verkauf von ProSiebenSat.1 an die Axel Springer AG will der US-Milliardär Haim Saban Deutschlands grössten TV-Konzern jetzt überraschend doch behalten. Trotz des grossen Interesses von dritter Seite habe sich das Besitzer-Konsortium entschieden, den Verkaufsprozess nicht mehr weiter zu verfolgen, sagte Saban am Montag und bestätigte damit einen Bericht des «Wall Street Journal Europe». Das Unternehmen entwickle sich ausgesprochen gut. Die Entscheidung, den Konzern zu behalten, sei einstimmig erfolgt, gab er weiter bekannt.
Saban hatte den TV-Konzern nach dem Zusammenbruch der KirchGruppe gemeinsam mit den Finanzinvestoren Hellman & Friedman, Providence Equity Partners, Putnam Investments (Marsh & McLennan), der Quadrangle Group und Thomas H. Lee Partners übernommen. Seither hat sich der Aktienkurs vervielfacht. Der Verkauf der Saban-Anteile an Springer war Anfang Februar wegen des Widerstands der Wettbewerbsbehörden geplatzt. Unterdessen waren Spekulationen laut geworden, die Gruppe mit den Sendern Sat.1, ProSieben, Kabel eins, N24 und 9Live könne an ein ausländisches Unternehmen gehen. Zu den möglichen Kandidaten zählten unter anderem die französische Fernsehgruppe TF1 und die luxemburgische SBS.
Montag
13.02.2006