Nach dem geplatzten Verkauf der deutschen Gruppe ProSiebenSat.1 versilbern die Mehrheitseigner um den US-Milliardär Haim Saban ihre Beteiligung am TV-Konzern. Sie benutzen dazu eine Finanztransaktion, ohne Aktien abzugeben. Die German Media Partners, in der die Anteile der Investoren gebündelt sind, teilte am Mittwoch mit, sie wolle die Beteiligung als Sicherheit für eine Fremdfinanzierung von 1,25 Milliarden Euro einsetzen. Die Transaktion sollte im Juni abgeschlossen werden.
Die Einnahmen daraus sollten auf die an der Gruppe beteiligten Investoren verteilt werden. Die Transaktion wird von der Investmentbank JP Morgan und der Deutschen Bank gesteuert. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. German Media Partners hält 50,5% der Anteile und 88% der Stimmrechte von ProSiebenSat.1. Die Investorengruppe um Saban war vor drei Jahren nach der Pleite der Kirch-Gruppe beim TV-Konzern eingestiegen und hatte in mehreren Tranchen 525 Millionen Euro für die Mehrheitsbeteiligung investiert.
Im Februar war der Verkauf des ProSiebenSat.1-Konzerns an die Verlagsgruppe Axel Springer am Widerstand des deutschen Kartellamts gescheitert. Bei diesem Verkauf hätte die Gruppe um Saban für ihre gesamte Beteiligung 2,5 Milliarden Euro erhalten.
Mittwoch
07.06.2006