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Sonntag
26.09.2004

Nach der Übernahme weiterer Anteile der insolventen Kirch-Tochter Taurus halte der US-Milliardär Saban mit seinen Partnern jetzt 50,5% des Kapitals und 88% der Stimmrechte am grössten deutschen Fernsehkonzern, teilte die ProSiebenSat.1 Holding am Wochenende mit.
«Wir glauben fest an Deutschland und die langfristigen Perspektiven von ProSiebenSat.1», wird Saban in der «Financial Times Deutschland» (FTD) zitiert. Taurus-Insolvenzverwalter Michael Jaffé sagte, die 12,9-prozentige Beteiligung an ProSiebenSat.1 sei nach dem Eingang des Kaufpreises auf Sabans Holding übergegangen. Damit sei auch der Verzicht des Axel-Springer-Verlages und der Universal-Filmstudios auf ihre Forderungen wirksam. Das Insolvenzverfahren von Kirch Media werde voraussichtlich noch 12 bis 14 Jahre dauern.

Springer hatte von Kirch Media und Taurus 894 Mio. Euro gefordert, bekommt nach dem Vergleich aber nur 60 Mio. Euro und stockt ihren ProSiebenSat.1-Anteil ohne Zahlung um 1,8 auf 12% auf, berichtet die FTD weiter. Zusätzlich wurde eine Forderung von 325 Mio. Euro an den Insolvenzverwalter der Kirch Media anerkannt. Universal verzichtet gegen eine ungenannte Summe auf alle Kirch-Unternehmen und beende den Rechtsstreit in den USA. Im Zuge des Insolvenz-Vergleichs hatte auch der Springer-Verlag seine Beteiligung an ProSiebenSat.1 leicht auf 12% aufgestockt. Er freue sich, die Zusammenarbeit mit Springer jetzt zu vertiefen, sagte Saban.