Content:

Freitag
14.09.2007

Aleksander Ruzicka, Ex-CEO von Aegis Media, hat sich erstmals in einem Interview zu den Vorwürfen gegen seine Person geäussert. Im Gespräch mit der Fachzeitschrift «Absatzwirtschaft» aus der Verlagsgruppe Handelsblatt habe er jegliche Schuld von sich gewiesen, berichtete der Branchendienst Kress am Freitag. Weder Aegis noch die Kunden seien geschädigt worden, vielmehr hätten alle Beteiligten davon profitiert, betonte Ruzicka demnach. «Das System» habe darin bestanden, mittels verschiedener Firmen Informationen zu gewinnen, um bei den Medien die besten Konditionen für Aegis und für die Kunden zu erhalten. Dazu gehörten auch Jagdausflüge, Sommerfeste, Partys, Reisen etc. In dieser «bewusst geschaffenen» Privatsphäre seien Kunden gesprächiger und Informationen über die Konditionen der Aegis-Konkurrenz einfacher zu beschaffen gewesen. Diese Zusammenkünfte seien u. a. die Aufgabe der dubiosen Firmen Camaco und Watson gewesen.

Laut Ruzicka lag alles im grünen Bereich: «Wir haben einen legalen Weg gefunden, wie wir Kundenvorteile und Aegis-Vorteile generieren.» Aegis habe inzwischen bestätigt, dass es dieses System gegeben und alle davon gewusst haben. Die Rechnungen seien vom damaligen Finanzchef Andreas Bölte von Hand abgezeichnet worden. Auch über Ruzickas Firmenbeteiligungen habe Aegis Bescheid gewusst, sie seien ihm sogar per Dienstvertrag zugesichert worden. - Mehr dazu: Probleme für hessischen Minister wegen Ruzicka-Affäre und Kickback-Gaunereien auf Mediaagentur im ganz grossen Stil