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Samstag
07.05.2005

In Russland gibt es derzeit im weltweiten Vergleich die meisten Gerichtsklagen gegen Massenmedien. Dies sagte Pawel Gugiontow, Leiter des Komitees zum Schutz der Redefreiheit und der Rechte der Journalisten in Russland. «Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als 6000 Klagen gegen Zeitungen und Journalisten erhoben, mehr als in allen anderen Ländern. Diese Zahl veranschaulicht nicht so sehr die Inkompetenz oder die Käuflichkeit russischer Medien, sondern vielmehr den Grad der Druckausübung auf die Presse mit gerichtlichen Mitteln», informierte Gugiontow anlässlich des Internationalen Tages der Pressefreiheit. Wie Gugiontow weiter erklärte, wurden in den vergangenen 15 Jahren 300 Journalisten ermordet. Die meisten Verbrechen seien bislang nicht aufgeklärt. «Ich würde uns nicht mit Bangladesch vergleichen wollen, das wäre unklug. Aber in den zurückliegenden 15 Jahren wurden in Russland mehr als 300 Journalisten getötet. Diese Zahl ist verhängnisvoll», liess er wissen.