Der staatliche russische Telekom-Konzern Rostelekom soll umgerechnet etwa 158 Millionen Franken Steuern nachzahlen. Rostelekom wickelt in Russland praktisch alle nationalen und internationalen Ferngespräche ab. Die Steuerbehörde fordert für das Jahr 2003 zusätzlich 3,474 Mrd. Rubel (158 Mio. Franken). Rostelekom will die Entscheidung vor Gericht anfechten. Von der Summe entfielen 2,181 Mrd. Rubel auf die nicht gezahlten Steuern und 1,293 Mrd. Rubel auf Strafen, meldete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Rostelekom gehört zur russischen Telekommunikations-Holding Swjasinvest, die demnächst privatisiert werden soll.
Es gibt eine Parallele zum Ölkonzern Yukos von Michail Chodorkowski: Auch in diesem Fall hatte die Steuerbehörde Nachzahlungen (damals im Betrag von 20 Mrd. Euro) verlangt. Chodorkowski sitzt im Gefängnis und sein Konzern kämpft ums Überleben. Die Forderungen waren von Beobachtern als Druckmittel des Kremls gegen Chodorkowski interpretiert worden.
Samstag
17.06.2006