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Montag
21.02.2005

Ein im Umfeld von Behördenfilz und Korruption recherchierender Journalist ist in Russland von Unbekannten zusammengeschlagen und schwer verletzt worden. Der Reporter Sergej Ljubimow von der Wirtschaftszeitung «Bogatei» wurde am Samstagabend in Saratow im Zentrum des Landes vor seiner Haustür von zwei Männern angegriffen und mit einem Metallrohr verprügelt, wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Montag meldete.

Die Angreifer stahlen ihm ein Paket mit Dokumenten und einen Laptop, liessen die Brieftasche und das Mobiltelefon des Reporters aber unangetastet. Der stellvertretende «Bogatei»-Chefredakteur Alexander Sweschnikow sagte der Nachrichtenagentur AFP, Ljubimow habe in seinen Reportagen die Korruption bei Behörden und Unternehmen in der Region beleuchtet. Er habe früher selbst als Polizist gearbeitet und habe sehr gute Quellen.

Gewalttätige Übergriffe auf Journalisten sind in Russland an der Tagesordnung. Laut Menschenrechtsorganisationen handelt es sich bei den meisten Angriffen um Drohungen vor der Veröffentlichung missliebiger Informationen oder um Racheakte.