Die russische Justiz hat den tödlichen Anschlag auf die regierungskritische Journalistin Anna Politkowskaja vom Herbst 2006 für gelöst erklärt. Hinter der Tat stehe der Anführer einer kriminellen, tschetschenischen Gruppierung. Die Gruppe habe sich in Moskau auf kriminelle Geschäfte und Auftragsmorde spezialisiert, erklärte Generalstaatsanwalt Juri Tschaika am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax in Moskau. In Kürze werde Anklage gegen die Verdächtigen erhoben, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Bislang seien zehn Verdächtige festgenommen worden. Darunter seien auch Mitarbeiter des Inlandgeheimdienstes FSB und des Innenministeriums, die die Auftragsmörder mit Informationen über das Opfer versorgt hätten. Die oppositionsnahe Mitarbeiterin der Zeitung «Nowaja Gaseta» und Menschenrechtlerin war am 7. Oktober 2006 von einem Unbekannten vor ihrer Moskauer Wohnung hinterrücks erschossen worden. Die Tat hatte weltweit Bestürzung ausgelöst. Politkowskaja hatte vor allem aus Tschetschenien über Menschenrechtsverletzungen durch russische und tschetschenische Sicherheitskräfte berichtet. Sie zählte aber auch zu den schärfsten Kritikern der Politik von Präsident Wladimir Putin. - Siehe auch: «Russisches Tagebuch» von Anna Politkowskaja erschienen
Montag
27.08.2007