Die News Corp von Rupert Murdoch ist angeblich daran interessiert, den deutschen Pay-TV-Sender Premiere ganz zu übernehmen. Das berichtet am Freitag das «Wall Street Journal», das zu Murdochs Medienimperium gehört. Und auch die EU-Kommission steht dem Unterfangen nicht im Weg: Sie hat am Vortag nach einer vierwöchigen Überprüfung den Einstieg von News Corp bei Premiere genehmigt. Gegenwärtig hält der Medienkonzern von Murdoch eine Minderheitsbeteiligung von 25,01 Prozent am Sender.
Bereits beim Einstieg von Murdoch war über eine spätere Aufstockung der Anteile spekuliert worden. «Rupert Murdoch gibt sich eigentlich nie mit Minderheitsbeteiligungen zufrieden», sagte ein Analyst im Januar, als Murdoch bei Premiere einstieg, schreibt der deutsche Branchendienst Horizont zur Erinnerung. Bereits sitzen mit Tim Mockridge, Chef des Bezahlsenders Sky Italia, und Mark Williams, Finanzvorstand von Murdochs Konzern News Corporation, zwei Murdoch-treue Manager im Premiere-Verwaltungsrat.
Sollte Murdoch seine Anteile auf 30 Prozent aufstocken, wäre nach deutschem Aktienrecht ein Übernahmeangebot fällig. Beim derzeitigen Aktienkurs müsste Murdoch 1,2 Milliarden Euro für die restlichen knapp 75 Prozent der Anteile berappen.
Freitag
27.06.2008