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Dienstag
10.01.2006

Der Medienmogul Rupert Murdoch will gross ins Internetgeschäft einsteigen. Über die im vergangenen Sommer übernommene Website MySpace.com sollen kostenlose Videos, eine Messaging-Software und eventuell Internettelefonie angeboten werden, wie das «Wall Street Journal» am Dienstag in seiner Online-Ausgabe berichtet. Mit seinen an einer Investorenkonferenz angekündigten Plänen würde der Medienzar in direkte Konkurrenz zu Unternehmen wie Yahoo oder Microsoft treten, die entsprechende Dienste bereits anbieten.

Geringe Wachstumsraten im traditionellen Zeitungsanzeigengeschäft und die starke Verbreitung von schnellen Internetzugängen hätten ihn zu diesem Schritt bewogen, sagte Murdoch. Das von Murdoch kontrollierte Medienunternehmen News Corp. hatte im vergangenen Sommer den Website-Betreiber MySpace und einige andere Websites für 1,3 Mrd. Dollar übernommen. Über die Seite, die vorwiegend bei Jugendlichen und College-Studierenden populär ist, können angemeldete Mitglieder ihre privaten Bilder, Musik oder Kommentare austauschen.

Etablierte Portalseiten wie die von Yahoo könnten künftig vermehrt Konkurrenz von solchen Freundschaftsseiten bekommen, sagte MySpace-Chef Chris DeWolfe der Zeitung. «Junge Leute wissen genau, welche Orte sie im Internet ansteuern wollen, und sie gehen direkt dorthin.» Dafür bräuchten sie keinen Umweg über Yahoo oder MSN.