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Donnerstag
12.07.2012

Christian Mensch hat mit seinem Artikel zum «Runway»-Zeitschriftenprojekt, erschienen am 17. Juni in «Der Sonntag», ins Blaue geschossen. Einmal mehr in seiner Schusslinie: Martin Wagner, Hausanwalt von Axel Springer Schweiz, Basler Zeitung Medien und «Weltwoche», der im Auftrag der «Runway Magazine»-Herausgeber nach europäischen Joint-Venture-Partnern sucht - für eine Marke also, die laut «Recherchejournalist» Mensch überhaupt nicht geschützt ist. Die unangenehme Folge für die Sonntagszeitung der AZ Medien: eine Klageandrohnung aus den USA.

«Die `Runway`-Leute wollen in diversen Ländern, die Emerging Markets repräsentieren, Joint Ventures mit bestehenden Medienhäusern realisieren und `Runway` in Verbindung mit `Runway TV` herausbringen», erklärte Wagner am Mittwoch gegenüber dem Klein Report das Projekt. Aktuell sei man im Gespräch mit potenziellen Partnern, die in den entsprechenden Ländern für die Produktion, den Vertrieb und den lokalen Content sorgen würden.

Zu seiner eigenen Rolle sagte Wagner: «Ich bin Transaction Counsel und habe zusätzlich die Möglichkeit, mich zu beteiligen und die Rolle des Verlegers zu übernehmen.» Ob der im «Sonntag»-Artikel genannte Batista de Oliveira weiter am Projekt beteiligt sei, entscheide hingegen nicht er, sondern der Joint-Venture-Partner nach Bedarf.

Bestätigen konnte Wagner, der seit zwei Monaten an der Hochbergerstrasse in Basel sowie in Zürich mit dem ehemaligen Weko-Vizedirektor Patrick Krauskopf die Kanzlei Krauskopf, Wagner und Partner betreibt, was US-Markenanwalt Michael N. Cohen in seiner Klageandrohung an die AZ Medien schrieb: Das «Runway Magazine» ist sowohl in den USA als auch ein Europa als Marke eingetragen und erscheint - in den Staaten sowie in verschiedenen europäischen Ländern - seit 2007. Gegenteilige Behauptungen seien, so Wagner, «Fantastereien eines Journalisten, der nicht recherchiert hat».

Die AZ Medien haben Wagner inzwischen kontaktiert, um eine Korrektur auszuhandeln: «Ich bin im Falle der absichtlich erfolgten Falschberichterstattung jedoch nicht der Rechtsvertreter, sondern ein Zeuge», meinte dieser gegenüber dem Klein Report, und mutmasste, dass beim Medienhaus niemand Englisch spricht, «deshalb schrieb der Chefredaktor dem US-Anwalt eine E-Mail in deutscher Sprache». Bei den AZ Medien, so Wagner, sei man entweder überfordert oder nehme die Sache nicht ernst. «Dies erachte ich als wirtschaftlich sehr gefährlich.»

Die Medienstelle der AZ Medien wollte sich zur Frage der Klein Reports, in welchem Stadium sich der Fall befindet, am Mittwoch nicht äussern: «Wir nehmen dazu keine Stellung», hiess es.