Zu den Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Mathematikkarriere in der Schule gehört das Beherrschen des kleinen Einmaleins. In der Wirtschaft sieht das anders aus, da wissen wir seit dem Kollaps der Swissair, dass Fehlermachen (juristisch) nicht strafbar ist. Auf der Jahresversammlung des Internetkonzerns Yahoo am vergangenen Freitag ist falsch ausgezählt worden. Die Zustimmung für den umstrittenen Konzernchef Jerry Yang fiel weit geringer aus als zunächst bekannt gegeben: Yang bekam bei dem Aktionärstreffen 66,3 Prozent Zustimmung statt der ursprünglich bekannt gegebenen 85,4 Prozent. Der auch in der Kritik stehende Verwaltungsratspräsident Roy Bostock kam auf 60,4 statt 79,5 Prozent.
Das gab Yahoo am Dienstag nach Börsenschluss im kalifornischen Sunnyvale bekannt. An der Bestätigung des gesamten Verwaltungsrates im Amt ändere dies aber nichts. Schuld an der Panne sei nicht Yahoo, sondern ein Dienstleister, der die Stimmen unter anderem von Banken und Fonds sammelt und weiterleitet. Dabei sei es zu «Rundungsfehlern» gekommen, hiess es. Rundungsfehler bei einer Differenz von zweimal 19,1 Punkten?
Die Wahl des Gremiums war besonders beachtet worden, weil Yahoo seit Ende Januar mehrere Übernahmeangebote des Softwarekonzerns Microsoft von mehr als 45 Milliarden Dollar ausgeschlagen hatte. Einige Grossaktionäre hatten dies heftig kritisiert.
Mittwoch
06.08.2008