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Sonntag
03.05.2009

Die Eidgenössische Kommunikationskommission (Comcom) hat zum dritten Mal mit zehn Chefs von Schweizer Unternehmen an einem Runden Tisch Fragen zur Erschliessung der Haushalte mit Glasfasernetzen erörtert. Die Teilnehmer hätten mit Befriedigung zur Kenntnis genommen, dass sich gewisse allgemeine Grundsätze im Glasfaserausbau in der Schweiz durchzusetzen begännen, heisst es in einer Mitteilung. Auch haben die drei im Dezember 2008 ins Leben gerufenen Arbeitsgruppen erste konkrete Resultate erarbeitet.

Die Arbeitsgruppe zur Spezifizierung von hausinternen Verkabelungen (Layer 1) hat ein Referenzmodell für den Hausanschluss mit gemeinsamen Begriffen und Referenzpunkten für die Zusammenschaltung der Netze festgelegt. Die Fernmeldedienstanbieter haben sich auf einen gemeinsamen Steckdosentyp geeinigt.

Die Arbeitsgruppe zur Standardisierung des Netzzugangs (Layer 2) hat ebenfalls ein Referenzmodell mit gemeinsamen Begriffen festgelegt und Schnittstellen für die Zusammenschaltung definiert. Sie arbeitet nun an weiteren Detailspezifikationen für diese Schnittstellen, den Bereitstellungsprozessen der Layer-2-Dienste und an einem Layer-2-Standardangebot.

Die Arbeitsgruppe zu Vertragsfragen arbeitet an Empfehlungen für die Ausgestaltung der Verträge zwischen Hauseigentümern und Glasfaser-Netzbetreibern. Die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss. Es herrscht Einigkeit über folgende Voraussetzungen: Der Wettbewerb und der Investitionssschutz sollen ermöglicht, übermässige Bindungen von Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern vermieden werden. Weiter diskutiert wird, ob Installationen innerhalb der Gebäude mit mindestens vier Fasern pro Miet- oder Stockwerkeigentumseinheit erfolgen sollen.

Die Gruppen bestehen aus Vertretern der Fernmeldedienstanbieter, der Elektrizitätswerke, der Hersteller, des Hauseigentümerverbandes und des Bundesamtes für Kommunikation. Die Marktakteure haben am dritten Runden Tisch diese Resultate sowie die inzwischen erarbeiteten regionalen Zusammenarbeitsformen beim Netzaufbau diskutiert.

Wesentlich für die Teilnehmer sei es, dass die Investoren ihr Interesse am Ausbau der Glasfaserinfrastruktur aufrechterhalten. Gleichzeitig müssten die Telekommunikationsdienstanbieter einen fairen Zugang auf die Glasfaserinfrastruktur bis ins Haus erhalten. Dies soll auf einem einheitlichen technischen Standard basieren. Mit diesen Arbeiten werde ein wichtiger Schritt zu einem in Europa führenden Glasfasernetz-Ausbau getan. Ein weiterer Runder Tisch findet im Herbst statt.